Cyber-Grooming
Cyber-Grooming ("Anbahnung über das Internet", auch eine Art des "cat-fishings") ist eine Kontaktaufnahme über das Internet, speziell über die sozialen Medien, und eigentlich ursprünglich der Oberbegriff für jede Art der Anbahnung über das Internet.
Der Terminus wird heutzutage speziell für die Kontaktaufnahme mit der Zielgruppe junger Mädchen durch nicht-jugendliche Männer verwendet (und ist etwas anderes und nicht zu verwechseln mit Romance- bzw. Love-Scamming, bei dem es primär um die Zielgruppe älterer Damen geht, die von jungen, meist nigerianischen Männern mittels "Liebesbetrug" um oft viel Geld gebracht werden).
Meist findet die Kontaktaufnahme mit der konkreten Absicht statt, sexuellen Missbrauch vorzubereiten, und zwar
a) (oft zunächst) online (Chat, Fotos, Videos, Sexting, Erpressung z. B. von pornografischen Videoaufnahmen) oder
b) (dann) offline bei realen Treffen.
Eine hervorragende Beschreibung findet sich auf der entsprechenden Seite des BKA: https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Aufgabenbereiche/Zentralstellen/Kinderpornografie/Cybergrooming/Cybergrooming_node.html
Grooming kommt eigentlich aus dem Tierreich und bedeutet „Fellpflege betreiben“; übertragen bedeutet es auch „Herausputzen, um dem anderen Geschlecht zu gefallen“.
Es wird zunächst arglos gechattet, um dann jedoch Straftaten wie etwa die Anfertigung kinderpornografischer Aufnahmen zu begehen. Den Opfern wird zunächst geschmeichelt, es werden Komplimente gemacht, man hört zu, man täuscht Freundschaft und Zuneigung vor, um Vertrauen zu erlangen.
Wie auch bei der Verbreitung und dem Besitz kinderpornografischer Schriften sind die Täter beim Cyber-Grooming meist männlich und jeden Alters.
In Deutschland ist Cyber-Grooming seit dem 1. April 2004 verboten, wenn das Opfer unter 14 Jahre alt ist. Dafür wurde § 176 Absatz 4 Nr. 3 (Strafgesetzbuch (StGB)) geschaffen.
Scamming: Sextortion-Scamming/-Mails, Bitcoin-Forderungen
"Sextortion" ist die Zusammensetzung der englischen Wörter „Sex“ und „Extortion“ (Erpressung) zusammen und bedeutet übersetzt "sexuelle Erpressung". Die Opfer werden überredet, intime Bilder von sich weiterzuleiten. Dann drohen die Erpresser, die Bilder zu verbreiten bzw. zu veröffentlichen, wenn das Opfer kein Geld überweist.
- zurück zur Hauptseite -
"Scamming" bedeutet "Betrug" und wird im Internet betrieben, um - oft mittels Erpressung - die Opfer dazu zu bewegen, Geld zu überweisen.
Typische Bitcoin-Forderungen, "Wir haben Deinen Computer gehackt und mit einer Software infiziert, die pornografische Dateien gefunden hat. Wenn Du innerhalb von 48 Stunden 400 € auf unsere Kryptowährung Bitcoin Wallet:
15yJ7MQWTNFjsSvAJJMkjPpmjbAstGLYhW4 zahlst, werden all Deine Geheimniss entfernt.", "Zahle 300 € in Bitcoins, oder ich veröffentliche Videos von dir, auf denen du masturbierst."
Scamming über Geldversprechen: Der Scammer (oder die Scammerin) lockt seine (ihre) Opfer mit der Angabe, dass sie größere Mengen Geld zur Verfügung stellen könnten (Erbschaften oder sonstige familiäre Hinterlassenschaften); aber leider benötigen sie von dem Scamming-Opfer erst einmal einen "geringen" Betrag, um z. B. einen Notar bezahlen zu können
Scamming gibt es auch auf dem Wohnungsmarkt: Der Scammer (die Scammerin) schickt einem Wohnungssuchenden einen gefälschten Mietvertrag und verlangt einen Betrag (die Kaution) im Voraus, verspricht, Ihnen den Wohnungsschlüssel per Post zu schicken. Alles gelogen; das Geld ist für immer weg.
Spezialfall Romance Scamming / Love-Scamming: Dem Opfer wird weisgemacht, es entstünde eine große Liebe, und es entsteht eine emotionale Abhängigkeit. Dann bittet der "Scammer" darum, dass Sie ihm (ihr) Geld leihen (Unfall, Mutter krank, ...). Alles gelogen; der Scammer wird auf Nimmerwiedersehen mit dem Geld verschwinden. Zeigen Sie uns die angeblichen Liebesbriefe und Ihre E-Mail-Korrespondenz mit dem mutmaßlichen Traummann; wir erkennen Scam-Mails. Mehr zu dem Thema: hier klicken. oder hier (mit Bildergalerie von Herren-Fotos, die für das Love-Scamming verwendet wurden), und sehen Sie sich den Netflix-Film "der Tinder-Schwindler" an (Informationen hier; in dem Fall hatten die Frauen den Mann allerdings tatsächlich in persona kennengelernt).